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Haus Bruderhilfe

Herr W. ist Alkoholiker und hatte sich durch jahrelangen (20 Jahre) Alkoholkonsum „in den Abgrund gesoffen“. Die feste Arbeitsstelle als Facharbeiter verloren, sich hoch verschuldet und zu guter Letzt hat ihn seine Familie, Frau mit seinen 2 Kindern, damals 4 und 6 Jahre alt, vor die Tür gesetzt. Das Einzige, was ihm noch blieb, war sein Führerschein. Am Boden zerstört hat er dann jahrelang weiter getrunken, litt unter Depressionen und wurde medikamentös behandelt.

In 2010 hat sich Herr W. in eine qualifizierte Entgiftung mit anschließender Langzeittherapie in eine Essener Fachklinik begeben. Dort hat er vieles gelernt, vor allen Dingen das Reden über sich. Er hat die Therapie voller Überzeugung durchlaufen, zuverlässig die Rückfallprophylaxe verinnerlicht und den festen Entschluss gefasst, nie mehr Alkohol zu trinken, um sich neuen Lebenswegen zu öffnen.

Herr W. ließ sich von seiner Fall-Managerin in eine Joborientierungsmaßnahme vermitteln.

So mündete er im Oktober 2010 in unser ZFJO ins Haus Bruderhilfe ein und fing in der Haustechnik an. Damals war er 43 Jahre alt. Er hatte sich als Alkoholiker vorgestellt und seine Sucht und seine Depression als Vermittlungshemmnis beschrieben. Arbeitsmäßig hatte er sich zügig integriert und wurde die rechte Hand unseres Hausmeisters.

Er brachte gute fachliche Kenntnisse mit und konnte diese sehr gut einbringen. Auf die Klienten des Hauses hatte er eine stabilisierende Wirkung. Herr W. baute mit Begeisterung an unserem damaligen Jahresprojekt, dem Bau eines Backhauses, mit.

Nach einem halben Jahr wurde die Maßnahme verlängert mit dem Ziel, seine Arbeits- und Sozialkompetenzen weiter zu trainieren und sein Selbstwertgefühl zu stärken.

Herr W. kam regelmäßig in die Beratung und reflektierte gerne sich selbst und seine Situation. Die Arbeit machte ihm sichtlich Spaß und die neuen Kontakte ebenfalls, er war ein lustiger Kerl, hatte immer ein Schmunzeln im Gesicht. Er meldete zurück, dass er gerne als Hausmeister in einer sozialen Einrichtung arbeiten würde. Jedoch fühlte er sich für die Jobsuche nach einem trockenen Jahr noch nicht stabil genug.

Nach einem Jahr beendeten wir die Joborientierung und vermittelte ihn zur Fachstelle für Gemeinwohlarbeit. Herr W., ein cleveres Kerlchen, ließ sich von der Fachstelle auf den Beschäftigungsplatz im Haus Bruderhilfe vermitteln, den wir für die Fachstelle in der Haustechnik bereithielten. So hatten wir ihn wieder in unseren Reihen. Es verging ein weiteres Jahr. Alle Vermittlungsversuche scheiterten daran, dass er sich das Arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht vorstellen konnte, noch nicht mal auf ein Praktikum wollte er sich einlassen.

So landete er im Juli 2012 wieder zu Hause und kam gelegentlich zu Besuch. In dieser Zeit hegten wir einen guten Kontakt zu einer großen Essener Baufirma, zu der wir Klienten der Sozialtherapie ins Praktikum vermittelten. Eines Tages ließ sich Herr W. überreden, sich auf ein Praktikum bei dieser Firma einzulassen. Im Oktober 2012 begann er dort als Bauhelfer (mit Führerschein)

Nach wenigen Wochen bekamen wir die Rückmeldung, dass Herr W. mit Eingliederungszuschuss befristet eingestellt wurde. Nach kurzer Zeit arbeitete er sich zum Zuständigen für den Fuhrpark (ca. 30 Fahrzeuge) hoch. Man sagte ihm nach, dass er mit jedem Fahrzeug klar komme und eine Kreativität und Flexibilität bei technischen Probleme aufweise wie kein anderer. Er wurde fest eingestellt und wir feierten es als großen Erfolg, gelegentlich hörten wir etwas von ihm, dann brach der Kontakt ab.

Im Sommer 2014 spazierte ein braun gebrannter Herr W. in unser Büro und strahlte uns an. Auf ein „ Wie geht´s, wie steht´s?“ kam die Antwort: „ Komme gerade aus dem Urlaub. War mit der Familie in Kroatien.“ „Oh, Familie? Neue Freundin?“ „Nee! Die alte Familie, alles wieder in Butter! Den Kindern geht´s gut. Und danke noch mal für alles, damals.“

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Herr W.
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