Die 21jährige Frau C. kam Anfang 2012 in Begleitung ihrer Betreuerin zum Erstgespräch.

Zierlich und jung, mit zarter Stimme, traute sie sich fast nicht, in der Welt zu sein. Konflikte im Elternhaus hatten zu einer psychischen Erkrankung mit Klinikaufenthalt geführt, der Abnabelungsprozess vom Elternhaus war durch die Betreuung eingeleitet und fiel enorm schwer.

Sie hatte große Angst vor der Maßnahme, vor dem Anfahrtsweg, vor der Belastung. Zu Beginn kam sie für 3 Stunden, ihre Anwesenheit war fast nicht zu bemerken, sie schwebte vorbei und ging auch wieder so.

Die Anleitung musste den Kontakt regelmäßig anstoßen, sie ermuntern, nachfragen. Druck und Ungeduld von Seiten der Eltern mussten abgefedert werden, damit sie Zeit hatte, langsam zu sich zu finden, sich abzugrenzen.

Irgendwann war sie angekommen in ihrer Arbeitsgruppe, nicht zuletzt auch durch andere Teilnehmer, mit denen sie neue Freundschaften und Kontakte knüpfte.

In der Maßnahme konnte sie ihr Talent ausleben, sie wurde zunehmend freier und zeigte ihren bissigen Humor.

Die Planung der beruflichen Perspektive war immer wieder holprig, zuviele Möglichkeiten, zuviele Vorschläge. Praktika platzen. Aber sie hatte ein festes Ausbildungsziel vor Augen, ließ sich nicht beirren.

In Zusammenarbeit mit dem Fallmanagement, das die Wünsche von Frau C. ernst nahm und sich voll einsetzte, konnte für Frau C. ein Ausbildungsplatz im Wunschbetrieb installiert werden. Frau C. erhielt zunächst eine Einstiegsqualifizierung dort und begann danach die Ausbildung in ihrem Wunschberuf.

Ein Jahr hat sie schon rum.

Hat viel Arbeit und kaum Zeit mehr.

Aber sie macht es.